Sucht ohne Drogen. Arbeiten, Spielen, Essen, Lieben

Sucht ohne Drogen. Arbeiten, Spielen, Essen, Lieben

Mit dem Thema Sucht verbinden die meisten Menschen eine stoffliche Abhängigkeit. Alkohol oder sonstige Stoffe, die dem Körper zugeführt werden, bewirken eine chemische Veränderung und somit eine veränderte Wahrnehmung. Sucht kann aber auch ohne die Aufnahme chemischer Stoffe entstehen – und genau mit diesen Süchten beschäftigt sich das Buch „Sucht ohne Drogen“. Da der Körper aufgrund verschiedener Verhaltensweisen des Menschen in der Lage ist, selbst Drogen freizusetzen, kann eben jenes Verhalten, das diese Stoffe freisetzt, ebenso zu Sucht werden. Vom Kaufen über das extreme Betreiben von Sport oder einer Extremsportart wie beispielsweise Bungeejumping bis hin zum Glücksspiel sind wir in unserer Welt täglich verschiedenen Herausforderungen ausgesetzt, die zwar zur Sucht führen können, als solche Gefahren aber sehr schwierig erkannt werden. Bedingt dadurch, dass selbst Fachleute sehr unterschiedliche Ansichten über die Definition von Sucht vertreten, ist diese Thematik für Betroffene und Angehörige besonders kompliziert. Geschrieben ist das Buch für mögliche Betroffene, die anhand konkreter Fragen ihr Suchtpotential selbst eingrenzen können. Auch Kontaktadressen findet der mögliche Betroffene in diesem Buch, die ihm Anlaufstellen für sein Problem nennen oder aber den Weg zu Fachleuten weisen, die das eventuelle Suchtpotential einzugrenzen helfen. Ebenso ist das Buch auch eine große Hilfe für Angehörige oder enge Bezugspersonen.

Werner Gross – Sucht ohne Drogen
Das Buch von Werner Gross behandelt die sogenannten „stoffungebundenen Süchte“. Der Autor des Buches fasst den begriff sehr weit und spricht somit eine große Zielgruppe an. Das Buch liest sich sehr gut und hat für betroffene Personen auch Adressen parat die Hilfestellungen geben können. Doch sicherlich wird nicht jeder Süchtige sich dieses Buch kaufen. Denn es ist wohl allgemein bekannt, dass Süchtige ihre Sucht als Solche nicht erkennen wollen und leugnen. Da wird es auch wenig nützen, dass der Autor des Buches den Leser des Öfteren gezielte Fragen zur Selbstüberprüfung stellt. Daraus kann man wohl ableiten, dass Süchtige wohl nicht zu diesem Buch greifen werden. Deswegen wäre dieses Buch eher als Hilfestellung für Angehörige und nahestehende Personen gedacht. Denn um nicht völlig hilf- und ahnungslos mit ansehen zu müssen wie andere ihre Sucht immer weiter vorantreiben, ist es schon empfehlenswert sich dieses Buch zuzulegen.

Aber was sind eigentlich „stoffungebundene Süchte“? Dazu kann man das krankhafte Einkaufen oder Spielen zählen. Aber auch das betreiben von Extremsportarten könnte man in diese Liste mit aufnehmen. Doch warum ist das so?

Der Körper ist in der Lage selbst Drogen herzustellen. Bei Süchtigen kann das eben durch eines der oben genannten Tätigkeiten hervorgerufen werden. Aber wie bei jeder Droge reicht die anfängliche Dosis nicht aus. Man braucht von Zeit zu Zeit mehr und man braucht es in immer kleineren Zeitabständen. Gerade beim Extremsport und beim Spielen, zum Beispiel an Glückspielautomaten oder in Casinos, kann das auch sehr schnell in eine soziale Isolation führen, oder sogar lebensgefährlich werden.

Das zu verhindern ist grundsätzlich nicht leicht. Deswegen kann man jedem das Buch empfehlen. Als Augenöffner und Ratgeber ist das Buch sehr gut geeignet. Durch den verwendeten Schreibstil liest sich das Buch flüssig und lässt die wenigsten Fragen unbeantwortet. Natürlich darf man nicht glauben, dass mit dem kauf des Buches alle Probleme verschwinden.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass jeder sich selbst kontrollieren muss, aber auch von Zeit zu zeit auf Hilfe angewiesen ist. Und eine solche Hilfe kann dieses Buch durchaus sein.


Sucht ohne Drogen. Arbeiten, Spielen, Essen, Lieben…

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