Spielsucht und Wettsucht ist ein häufig unterschätztes Phänomen unserer Gesellschaft. Nach einer inoffiziellen Statistik ist jeder dritte Nutzer von Wettangeboten süchtig bzw. suchtgefährdet. Wir möchten deshalb helfen, bestehendes Suchtverhalten zu erkennen und Möglichkeiten aufzeigen, aus dem Teufelskreis von Wetten, Spielen und Verlieren auszubrechen und den Weg in ein suchtfreies Leben zu finden.
Im Mittelpunkt einer erfolgreichen Suchtbekämpfung steht die Notwendigkeit der Selbsterkenntnis, Hilfe zu benötigen bzw. sich selbst einzugestehen, die eigene Situation nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Zum Verlust der Kontrolle gehören sämtliche Verhaltensmuster, die nach rationalen Gesichtspunkten „falsch“ sind und im Zuge des Suchtverhaltens verdrängt oder verharmlost werden. Schon das Überschreiten des selbstgesetzten Verlustlimits oder die Absicht, verlorenes Geld „zurückzugewinnen“ kann als Kontrollverlust gesehen werden und unter bestimmten Voraussetzungen in pathologischer Spielsucht und Wettsucht enden.
Für jede Form der Hilfe, vom Austauschen in einem Forum bis zur stationären Therapie, ist es unerlässlich, mit offenen Karten zu spielen um die Suchtproblematik zu erkennen und anzugehen. Unser Spielsucht Selbsttest kann helfen, Klarheit zu schaffen und geeignete Maßnamen einzuleiten.
Guten Morgen,
wir möchten Sie auf ein neues suchtpräventives Video zum Thema Sportwetten hinweisen.
Sportexperte = Wettexperte? 90 sec Erklärvideo zum Thema Sportwetten
Die Teilnahme an Sportwetten bei 18- bis 20-jährigen Männern ist deutlich angestiegen (2013: 5,7 %, 2015: 12,8 %). Anlässlich dieser besorgniserregenden Zahlen hat die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS) in einem Gemeinschaftsprojekt mit den Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht Hessen (HLS e.V.) und Thüringen (fdre.V.) das Erklärvideo „Sportexperte = Wettexperte?“ entwickelt. Er richtet sich vor allem an sport- und fußballbegeisterte junge Männer.
An jeder Straßenecke ein Wettbüro, Wettmöglichkeiten in allen Medien – die Sportwettenbranche boomt. Sportwetten faszinieren viele Menschen, besonders auf Sportbegeisterte üben sie einen großen Reiz aus. Sportliche Großereignisse wie die diesjährige Fußball-Europameisterschaft erhöhen ihre Attraktivität zusätzlich.
Es erscheint so einfach und kalkulierbar: wer sich etwas mit Fußball auskennt, braucht nur wenige Minuten für einen Tipp investieren und kann seinen Einsatz schnell vervielfachen. Die Gewinnspanne ist hoch. Viele Sportfans und Glücksspieler sind der Auffassung, dass erfolgreiche Sportwetten vom Wissen über den Sport und die jeweilige Liga abhängen. Sie neigen zur überhöhten Selbsteinschätzung ihrer Kompetenz und ihres Insiderwissens, riskante Folgen werden nicht bedacht. Die Aussicht auf das schnelle Geld lässt das Adrenalin steigen. Dabei wird selten in der Öffentlichkeit thematisiert, dass Sportwetten auch Glücksspiele sind und ihr Ergebnis maßgeblich vom Zufall abhängt. Mögliche Sucht-Risiken werden vernachlässigt; betroffen sind vor allem männliche und junge Sportwetter.
Laut aktueller Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stieg im vergangenen Jahr die Teilnahme an Sportwetten in der Gruppe der 18 bis 20-Jährigen sprunghaft an, von 5,7 % in 2013 auf 12,8 % in 2015. Der Problemspieleranteil ist unter den Sportwettern, verglichen mit anderen Glücksspielarten, relativ hoch. Hier gelten junge Männer und aktive Sportler als besonders gefährdet.
Das Erklärvideo vermittelt in 90 sec die Anreize und zugleich Risiken von Sportwetten. In einfacher Sprache fördert es mit animierten Bildern die Sensibilität und Aufmerksamkeit für das Thema Sportwetten und zeigt auf die oft vorhandene Kompetenzüberschätzung der Wetter sowie die damit verbundenen Risiken. Zusätzlich gibt es Hinweise auf Informationsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote.
Er ist auf verschiedenen Videoplattformen und Webseiten veröffentlicht, z.B. hier
oder Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=sk9lJphSAkI
Mehr Informationen rund um die Glücksspielsucht finden Sie unter:
http://www.nls-gluecksspielsucht.de
Geplant ist außerdem noch je eine Videoversion in türkischer und in arabischer Sprache.
Freundliche Grüße und einen schönen Sommer!
Martina Kuhnt
Referentin und Landeskoordinatorin für Glücksspielsucht
– Prävention und Beratung –
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS)
Podbielskistr. 162
30177 Hannover
Tel.: 0511 626266-14
Fax: 0511 626266-22
E-Mail: kuhnt@nls-online.de
Internet: http://www.nls-online.de