Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends schossen die sogenannten Online-Casinos wie Pilze aus dem Boden. Das bedeutet, dass der einzelne Nutzer also seit einigen Jahren in einem Spielerparadies gar nicht mehr physisch anwesend sein muss. Mit ein paar Mausklicks geht heutzutage das Spielen auch von zu Hause aus. In den letzten Jahren kann man sogar immer mehr Casino-Spiele mobil genießen.
Das Thema Spielsucht ist sehr sensibel. Man spricht nicht gerne darüber. In einer Gewinnstrebenden Gesellschaft will man Sieger sehen und zwanghafte Spieler werden sehr oft als Verlierer betrachtet, was sehr beschämend sein kann. Die Kränkung als sogenannter »Looser« dazustehen, will niemand und das ist ein weiterer Grund, warum es immer noch ein Tabu ist in der Familie oder mit Freunden und Kollegen darüber zu reden. Doch die Daten und Fakten über die Spielsucht lügen nicht. Denn neben der Alkohol- ist auch die Spielsucht einer der häufigsten Suchterkrankungen in Deutschland. Trotzdem ist es ein sehr empfindliches Thema und nur eine kleine Zahl an Menschen können offen damit umgehen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (kurz: »BZgA«), veröffentlicht seit 2007 alle zwei Jahre aktuelle Zahlen zu Glücksspielverhalten und -sucht in Deutschland. Laut ihren Studien liegt die Vermutung, dass sich über 85% der 16- bis 65-jährigen Männer in Deutschland schon mindestens einmal an einem Glücksspiel wie Sportwetten, Spielautomaten, Poker und Lotto versucht haben. Diese Statistik zeigt auch, dass ungefähr 1,5% dieser Altersgruppe ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten, wie es in der Fachsprache heißt, haben. Auffällig ist hier der hohe Anteil von Menschen mit einem Migrationshintergrund.
Diese regelrechte »Volkskrankheit« verursacht aber auch enorme volkswirtschaftliche Kosten für einen Staat. Daten und Fakten über die Spielsucht mehrerer Hochschulstudien zu diesem Thema belegen, das sich die Kosten, die infolge von diesem Problem für die deutsche Volkswirtschaft entstehen, insgesamt 326 Millionen Euro pro Jahr hoch sind. Diese Summe besteht zum einen aus direkten Kosten, also stationäre und ambulante Behandlungen, aber auch Gerichts- und Strafverfolgungskosten sowie indirekten Kosten, welche hier vor allem durch den Arbeitsplatzverlust zustande kommen.
Zwanghaftes Spielen ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die in Deutschland inzwischen schon von der Krankenkasse anerkannt wurde. Doch Daten und Fakten über die Spielsucht zeigen, dass wie bei vielen psychischen Krankheiten, man es bei einigen nach außen hin nicht erkennen kann, denn auch während des Spielens können sie ihre Sucht noch gut verbergen. Es geht ihnen nicht mehr um Gewinn oder Verlust. Es ist die Ablenkung, die sie suchen.
Heutzutage wird der Reiz des Glückspiels nahezu überall gefördert. Durch die Smartphones geht das zu jeder Zeit. Mit permanenter Werbung im TV und Internet sowie Aktionen wie der Casino Bonus ohne Einzahlung, kommt man, direkt oder indirekt, ständig mit diesem Thema in Verbindung. Vor allem für pathologische Spieler, die gegen ihre Krankheit kämpfen, ist das sehr gefährlich. Deshalb ist es wichtig sich die eigene Sucht einzugestehen, das heißt sich zu öffnen und ehrlich mit sich selbst zu sein.