Wir alle kennen sie: Die Geräusche der Glücksspielautomaten. Es blinkt und flackert, die eingängige Melodie ertönt immer wieder. Die Maschine lockt ihre Spieler und verspricht hohe, schnelle und einfache Gewinne. Mich lässt das Geräusch kalt, aber ich versuche mir vorzustellen, wie es sich anfühlt dem Drang nicht widerstehen zu können und unbedingt an dem Automaten spielen zu müssen. Es gelingt mir nicht wirklich. Nur ein Spieler kann das Gefühl wirklich nachvollziehen. Oder ein ehemaliger Spieler, der es geschafft hat erfolgreich einen Weg aus der Automatenspielsucht zu finden. M. Trojan hat den Ausstieg geschafft, er wird zwar den Rest seines Lebens ein Spieler bleiben, denn eine Sucht ist nicht im klassischen Sinne heilbar, aber er hat gelernt dem Drang zu widerstehen und wird auch weiterhin der Versuchung nicht erliegen. Seine Erfahrungen und Erkenntnisse will er mit anderen Spielsüchtigen teilen und ihnen erleichtern einen Weg aus der Sucht zu finden.
Nach seinem Erstlingswerk „Wer gewinnt, wenn Du verlierst“ liegt nun sein zweiter Ratgeber zum Thema Spielsucht vor – „Auszahlung. Ein Spieler drückt Stop(p)“. Stärker als das erste Buch richtet sich dieser Ratgeber auch an Angehörige. Im Buch macht der Autor Vorschläge, wie mit einem süchtigen Freund oder Partner umzugehen ist und welches Verhalten seiner Meinung nach die Sucht eher fördern wird und eine noch größere Kluft zwischen Spieler und Angehörigen reißen könnte. Aber auch die Erkenntnis, dass einem Spieler nicht zu helfen ist, der selbst keine Hilfe will, wird thematisiert. Angehörige sollten sich immer bewusst sein, dass sie selbst bei ihren Hilfeversuchen nicht auf der Strecke bleiben dürfen.
Für die meisten Menschen ist das Spiel ein harmloses Freizeitvergnügen. Die Faszination, die Herausforderung, Nervenkitzel und Spaß am Spiel, das alles empfindet ein Spielsüchtiger nicht mehr. Er muss spielen und lügt und betrügt Angehörige, Verwandte und Freunde und meist auch sich selbst, nur um seine Spielsucht nicht einzugestehen. Das Glücksspiel beherrscht seine Gedanken, sein Handeln und bestimmt immer mehr seinen Alltag.
Die Betroffenen blenden die Realität und ihre Probleme aus. Nicht selten investieren sie ihr letztes Geld in das Spiel, verlieren sich im Sumpf aus Schulden und Lügen und kommen aus eigener Kraft nicht mehr heraus. Dem Autor ist es genauso ergangen. Er richtet sich in seinem Buch an Spielsüchtige, die eine Bereitschaft entwickelt haben, mit dem Spielen aufzuhören und einen Weg in eine neue Existenz finden wollen. Wer bereit ist ihm zuzuhören, wird sich in den Erzählungen wiederfinden und so vielleicht den Mut aufbringen die ersten Schritte in ein neues Leben zu wagen.
Gleichzeitig versucht M.Trojan mit dem Buch die Machenschaften der Glücksspielautomatenbranche aufzudecken. Mit welchen Mitteln wird versucht die Leute zum Spielen zu bewegen und welches Ziel steht eigentlich dahinter. Das Ziel wird ganz deutlich, es geht um Geld. Nur wenn ausreichend Menschen bereit sind ihr gesamtes Hab und Gut zu verspielen, können sich andere davon ein nettes Leben machen. Er kommt zu dem Schluss, dass die Sucht gewollt ist, damit andere Leute ihren Lebensstandard finanzieren können. Nur wenn Spieler das verstehen und nicht mehr länger bereit sind das zu finanzieren, kann ein Weg aus der Spielsucht gefunden werden.
Hier ist jetzt auch eine Diskussion im Forum zu dem Buch.
Auszahlung – Ein Spieler drückt STOP(P)! [Taschenbuch]
M. Trojan (Autor)
Taschenbuch: 153 Seiten
Verlag: Engelsdorfer Verlag; Auflage: 1 (17. Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3862686205
ISBN-13: 978-3862686209
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 12 x 1 cm
Hier noch die Internetseite und zwei Fanpages vom Autor:
spielautomatensucht.de
facebook.com/pages/MTrojan/206497799413746
facebook.com/pages/Spielsucht-Ratgeber-Wer-Gewinnt-wenn-du-Verlierst-Teil-1-2/124484217648343